Mittwoch, 8. Juni 2016

Vom Schüchtern sein

Ich war schon immer ein schüchterner, introvertierter Mensch. 
In der Grundschule war das teilweise sogar so schlimm, dass ich gerne mal das Opfer der ach so coolen Jungs wurde und auch meistens die letzte war, die beim Sport gewählt wurde. Ich hab ja schließlich nichts dagegen gesagt. Ab dem Gymnasium wurde es, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht, auf jeden Fall schlagartig besser. Allerdings habe ich mich im Unterricht so gut wie nie gemeldet, was sich in den Nebenfächern nicht unbedingt positiv auf meine Noten ausgewirkt hat. (Meine Faulheit allerdings auch nicht) Ich hatte immer Angst, was falsches zu sagen und schlecht von anderen Leuten wahrgenommen zu werden. Das Problem hab ich übrigens auch heute noch.

Allerdings kann ich definitiv behaupten, dass sich das mit dem Schüchtern sein die letzten paar Jahre sehr verbessert hat. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hat dabei meine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht. Das ist nun mal ein sehr zwischenmenschlicher Beruf bei dem man nicht drum herum kommt, Kontakt mit anderen Leuten zu haben. Trotzdem hab ich mir auch dort von so manchen Kollegen mal einen dummen Spruch anhören dürfen. "Kannst du auch reden?"

In den letzten Jahren bin ich auf jeden Fall selbstbewusster und weniger schüchtern geworden. Es fällt mir leichter auf andere Leute zu zugehen, Smalltalk zu führen, auch wenn mir das vielleicht immer noch nicht so leicht wie anderen fällt. Trotzdem sind Vorträge und mündliche Prüfungen für mich immer noch der pure Horror. 

Und die Moral aus der Geschicht? In diesem Fall kann ich wirklich nur sagen: Übung macht den Meister. Überwindet euch. Es wird immer besser und leichter.

Telefonieren mit fremden Leuten werde ich trotzdem immer hassen.


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